„Was man kennt, kann man nicht so leicht hassen.“ Ich bin nicht sicher, ob das für Rosenkohl gilt, aber für Menschen gilt es meistens. Deshalb besuchten rund 120 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen des Kant-Gymnasiums am 8. Mai 2025 die Synagoge in Lörrach, wo wir von Frau Scheinker und Rabbiner Flomenmann von der Israelitischen Kultusgemeinde freundlich willkommen geheißen wurden. Herr Flomenmann und Frau Scheinker gaben uns in zwei Gruppen Einblicke in das jüdische Leben in der Region, das eine lange Tradition hat. Von den Synagogen in Efringen-Kirchen und in Lörrach blieb nach deren Zerstörung und der Verfolgung der Juden Europas in der Zeit des Nationalsozialismus nichts, aber nach der Neugründung der jüdischen Gemeinde 1995 wurde 2008 die neue Synagoge eröffnet.




Herr Flomenmann erzählte uns, wie eine Torarolle der alten Synagoge vor dem Feuer gerettet werden konnte und jetzt in der neuen Synagoge an die Tradition erinnert. Frau Scheinker erklärte uns, wie penibel eine Torarolle auch noch heute handgeschrieben wird. Sie berichtete von Erlebnissen ihrer Jugend in Osteuropa und zeigte uns auch das rituelle Bad der Synagoge, die Mikwe. Von Herrn Flomenmann erfuhren wir, welche Unterschiede beim Beten für Männer und Frauen bestehen und warum männliche Juden eine Kippa – und wir als Gäste der Synagoge eine Kopfbedeckung – tragen sollten. Es gab viel Interessantes zu hören und auch einiges zu sehen.
Volker Glissmann