Besuch der Sozial-AG beim Verein für krebskranke Kinder

Nach unserem erfolgreichen Plätzchenverkauf letztes Jahr, haben wir auch dieses Schuljahr beschlossen wieder Weihnachtsplätzchen für einen guten Zweck zu verkaufen. Allerdings wollten wir dieses Jahr unsere Spende einer regionalen Organisation zugute kommen lassen.

Bei unserer Suche nach einer Organisation, die wir unterstützen möchten, sind wir auf den mit dem DZI Spendensiegel ausgezeichneten Verein für krebskranke Kinder gestoßen, der betroffene Familien unterstützt. Der Vorsitzende des Vereins, Till Brutzer, lud uns am 18.01.19 zu einer Führung ein.

Zusammen mit unserer Lehrerin, Frau Herrmann, sind wir mit dem Zug nach Freiburg gefahren, wo wir im „Elternhaus“ mit Saft und Kuchen empfangen wurden.

Herr Brutzer, der selbst einen Sohn hat, bei dem zwei Mal Leukämie ausbrach, berichtete uns von seinen eigenen Erlebnissen und beantwortete umfassend unsere Fragen.

Der Verein wurde 1980 gegründet, mit dem Ziel den Familien eine kostenlose Unterkunft ganz in der Nähe der Klinik zur Verfügung zu stellen. In dem hell wirkenden Haus befinden sich aktuell 41 Zimmer mit 73 Betten, darunter auch zwei Zimmer, die notfalls nachts bezogen werden können. Bei starkem Andrang reicht diese Anzahl an Betten nicht aus, weswegen auch schon bis zu 25 Feldbetten im Einsatz waren. Während manche Familien nur für eine Nacht bleiben, müssen andere bis zu zweieinhalb Jahren dort wohnen.

Um die kranken Kinder zu schützen, wird besonders auf Sauberkeit geachtet, da jedes noch so kleine Virus für sie tödlich enden kann. Das Haus, welches neben den einzelnen Zimmern auch über mehrere Küchen, Aufenthaltsräume und eine Geschwisterstube verfügt, ist rein spendenfinanziert.

Es herrscht insgesamt eine freundliche, gemeinschaftliche Atmosphäre, die besonders bei den hin und wieder angebotenen Kreativaktionen spürbar wird.

Eine besondere Errungenschaft ist die Geschwisterstube, in der sich extra ausgebildete Erzieher um die Geschwisterkinder kümmern. Dies ist für die Eltern ein großer Vorteil, da sie ihre Kinder ohne Voranmeldung abgeben können und dort besonders auf diese Kinder, die oft im Schatten des kranken Kindes leben, eingegangen wird.

Neben den vielen fröhlich wirkenden Räumen gibt es auch eine „Sterbeecke“, in der für jedes gestorbene Kind eine Kerze angezündet wird. Glücklicherweise überleben die meisten Kinder (75%-80%), jedoch kommt es immer wieder vor, dass Kinder sterben. In solchen Fällen versuchen Psychologen die betroffenen Familien bestmöglich zu unterstützen.

Um das alles leisten zu können, ist der Verein auf viele Spenden angewiesen, da für die aus ganz Deutschland und auch aus aller Welt angereisten Familien alles kostenlos ist. Besonders bedürftige Eltern, die für diese Zeit, wie fast alle anderen Eltern auch, ihren Beruf aufgeben müssen, erhalten 350€, um sich selbst zu verpflegen. Auch die Forschung an neuen medizinischen Methoden wird vom Verein finanziell unterstützt.

Die Kinderklinik plant umzuziehen, womit auch der Umzug des „Elternhauses“ verbunden ist. Für die Finanzierung ist der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen.

Der Besuch hat uns nachdenklich und auch etwas traurig gemacht, hat uns aber gezeigt, wie wichtig die Unterstützung, die der Verein leistet, ist, und wir haben mit eigenen Augen gesehen, dass unsere Spende ankommt.

Ronja Hofmann, 10a